Es läuft, wobei
wir viel mit Wind zu tun haben, es tagsüber selten heiß
und nachts kühl ist. Und Zion ist so schön. Der absolute
Höhepunkt ist der Aufstieg zum "Angel's Landing".
Das ist mit das Beeindruckenste, was ich bisher gesehen habe. Außer
den Jungs ist zwar leider nur Gloria mit, aber die anderen werden
sich später ärgern, wenn sie die Fotos sehen. Immerhin
machen Veronika und Lisa auch eine kurze Wanderung mit, entweder
zum "Watchman Lookout" oder "The Narrows" -
da kann man dem Virgin River (ein großer Bach zu dieser Jahreszeit)
noch zwischen den hohen Felswänden folgen. Grandios - auch
bei einer Wassertemperatur von 7 Grad.
In Zion haben wir auch jeden Abend unser Lagerfeuer, damit schon
7 insgesamt. Das Essen wird sehr gut, zweimal Steaks grillen und
einmal "Ris Kasimir" - ein Schweizer Rezept. Wir lernen
alle ein bisschen Schweizerdeutsch, z. B. "Glace" ist
Eis, "Zelti" ein Bonbon und "Rüebli"
Karotte. Janosch hat inzwischen Erdnussbutter entdeckt und nähert
sich mit ihr langsam dem Geschmack des anderen Landes - zum Mittagessen
haut er immer 250 - 300 Gramm weg!
Die Fahrt läuft mit ein paar typischen Entwicklungen, Stärken
und Schwächen. Richtig gut läuft alles, was mit Einkaufen
zu tun hat: Liste schreiben, einkaufen und verstauen - sonst brauchte
es oft einen Rufer, der mitteilt, was noch eingepackt werden muss.
Wir bewegen uns meist auf 1.000 bis 2.000 Meter und es ist spannend,
dass die Bäume erst richtig anfangen, wenn sie in unseren
Breiten aufhören. Sonne gibt es genug, aber sehr wenig Wasser
und Luftfeuchtigkeit. Insgesamt wächst sehr wenig, obwohl
der Boden genug Mineralien hat. Aber ohne Wasser gibt es wenig
organische Stoffe und darum hat der Wind wieder größere
Chancen Boden abzutragen.
Im Zion NP geht es dann ein gutes Stück bergauf, bevor ein
knapp 2 km langer Tunnel kommt. Radfahren verboten. Dafür
besorgt uns ein Ranger die Mitfahrgelegenheiten auf Pick-ups!
Und ich kann wieder so schwärmen von der Landschaft
..
Korbinian, unser Leistungssportler, nimmt die Fahrstrecken immer
recht locker hin. Er ist Ruderer und trainiert zu Hause 6mal die
Woche. Lisa dagegen lässt es inzwischen langsamer angehen,
muss nicht mehr vorne fahren - ist auch anstrengend mit der Zeit.
Simon ist ein unglaublicher Colaexperte. So 2 Liter haut er jeden
Tag weg und außerdem hält er immer wieder interessante
Vorträge über die Entstehungsgeschichte etc. Ein paar
andere - glaub Janosch und Dorit - haben dann auch mal 2 Liter
weg gehauen und gemerkt, dass Anfänger davon Magenprobleme
bekommen
Veronika ist eine unserer Leseraten und außerdem
eine Spätsprinterin - heißt, dass sie oft hinten mit
Dorit fährt, aber am Ende, wenn wir häufig auf der Schlafplatzsuche
wieder gemeinsam fahren, dann zieht sie richtig los. Dorit ist
von Zion aus endlich wieder eine richtige Tagesetappe ganz gefahren.
Bei ihr entwickeln sich die Dinge etwas anders und sie trampt
oft. Gloria ist froh, dass sie keine Routenplanung mehr hat, denn
sie musste viel rumgehen und Infos holen, Kopien machen und dann
beim "Grillen" (wenn ich mal nachfrage) teils herausfinden,
dass die Angaben noch nicht vollständig sind. Also wieder
los, hat sie richtig gut gemacht
Wir sind seid 18 Tagen unterwegs und haben das letzte Mal zu Hause
geduscht!!! Wer hätte das gedacht, dass war der 14. April.
Und jetzt haben wir bereits Mai. Ist natürlich lange nicht
so schlimm, wie es sich anhört, wir waschen uns öfter
- am Lake Powell gab es auf dem Campingplatz einen kleinen Raum
zum Spülen, mit großem Waschbecken, dass Wasser fast
lauwarm, den Luxus haben wir alle genutzt - und außerdem
ist es ja nicht so heiß, so dass wir nicht so schwitzen.
Egal, ich habe der Fahrt ihren Namen gegeben: The Shower Trip
- die Duschfahrt!!!
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