Ruhetage am Rowe Audubon
Santuary sind ein wirkliche Erholung. Wir schauen täglich ein
paar Videos. Herausragend ist wieder "The Power of One"
mit der unglaublichen Musik von Hans Zimmer, nach dem Roman "Der
Glanz der Sonne" von Bryce Courtenay. Südafrika in den
30er und 40er Jahren, gleichzeitig Geschichtsunterricht. Dazu passt
auch "Cry Freedom" über Steve Biko und Donald Woods.
Andere Filme sind entweder romantischer oder aktionsreicher Natur
- wer was ausgewählt hat, lässt sich leicht denken.
Die Ökologen von www.bestecological.com sind sehr interessant.
Auch vom ökologischen Standpunkt abgesehen, denn Virgil ist
ein Ultramarathonläufer. In einigen Wochen wird er im Süden
Colorados an den Start gehen, 161 km auf einer durchschnittlichen
Höhe von 3.400 m, dazu noch 11 Höhenkilometer. Der Sieger
wird 30 bis 32 Stunden brauchen, Virgil ca. 2 mehr und wer nach
48 Stunden noch nicht angekommen ist, muss aufhören.
Der North Platte River ist relativ flach - und hat wie fast alle
amerikanischen Flüsse kaum Wasser, weil das in über 3.000
Stauseen aufgefangen wird. Im Moment hat der Platte hat nur noch
einige kleine Wasserkanäle, bis zu 50 cm tief. Es macht unheimlich
viel Spaß Fische zu fangen. Wir haben Barsche und andere Fische
mit beiden Händen von oben gegriffen, angesehen und dann wieder
ins Wasser gesetzt.
Veronika wird unsere Friseuse. Erst hat sie bei Lisa geübt,
10 cm kürzen. Anschließend kam ich dran. Es ist wirklich
gut geworden, mal abgesehen von einem blutenden Ohr.
Kulinarische Abwechslung schaffen wir uns durch Pfannkuchen und
Omeletts geschaffen. Nach 6 Nächten ging es weiter, allerdings
nicht ganz zum Vergnügen aller. Die Frage nach einer Party
musste ich schon vorher verneinen, weil wir nicht auf Privatbesitz
waren. Die Frage nach einem weiteren Ruhetag habe ich auch abgelehnt,
weil 5 volle Tage voll ausreichen.
Mittags sind wir dann weiter. Nach 10 km haben die Mädchen
angehalten, weil sie entscheiden wollten, ob sie eine Pause machen.
Nach 5 min waren sie immer noch unschlüssig, so dass ich den
Gedanken einen Tag gemeinsamer Fahrt aufgegeben habe. So langsam
sieht es so aus, als wenn ich die Fahrt lieber die Bequemlichkeitsfahrt
nennen sollte. Erste pädagogische Maßnahme ist, dass
alle die Streckenlänge der von uns bereits festgelegten Grobroute
ausrechnen müssen. Ausschlafen, langsam fahren, viele Pausen
machen, im See baden, alles kein Problem, aber dann die Frage "können
wir das nicht morgen besprechen?"!?! Es gibt dann Unterschiede
von gut 100 Meilen, also am nächsten Tag noch mal das Ganze.
Danach bleiben nur noch Gloria und Korbinian über, die es zusammen
noch ein drittes Mal durchrechnen.
Die ganze Übung hat verschiedene Vorteile. Jeder kennt die
Route und hat einen Plan aufgestellt, wann wir wie viel fahren und
wie viele Ruhetage wir haben. Jeden Tag besprechen wir unsere Route
zusammen und wenn die Frage nach einem ungeplanten Ruhetag auftaucht,
dann muss auch entschieden werden, wo wir auf ihn verzichten.
Es stellt sich dann heraus, dass die Mädchen seit 2 Wochen
ihre Eisentabletten nicht mehr nehmen. Seit der ersten Radtour hat
es sich gezeigt, dass dies notwendig ist. Damit dürfte es weiter
aufwärts gehen. Außerdem habe ich ein paar Mal einige
Worte an die Gruppe gerichtet
es wird wieder!
In Chicago werden wir wichteln; uns gegenseitig beschenken. Korbinian
und Simon finden die Idee nicht so gut und weil ich Halbherzigkeit
- letztendlich ein Gewicht, das von den anderen getragen werden
muss - leid bin, machen wir es ohne sie.
--- Kurze Pause, die Zeitung ist mal wieder da. Ich habe aber nur
meinen Namen ins Notizblock notiert und mich für die Fotos
zur Verfügung gestellt. Alles andere können die Schüler
sehr gut selbst; wie sich gerade wieder gezeigt hat. ----
In Hastings, Nebraska, gibt es einen kleinen See - natürlich
gestaut - mit sehr netten Häusern drum herum. Trotzdem dürfen
wir im Park campen. Absolut erstaunlich, weder im Nordwesten noch
an der Pazifikküste noch im Südwesten noch in den Rockies
noch im Südosten noch an der Atlantikküste oder in Neu
England - anders gesagt, außerhalb des Mittleren Westens -J
-habe ich so etwas erlebt. Die Leute hier finden es übrigens
gar nicht so passend, wenn man ihre Heimat einfach als Mittlerer
Westen bezeichnet. Vom Missouri River, kanadischer und mexikanischer
Grenze sowie den Rocky Mountains eingekreist befinden sich "The
Great Plains".
Witzigerweise führt die Bequemlichkeit auch mal zu mehr Fahrrad
fahren. Von Hastings nach York sind es 10 Meilen extra (1 Meile
gleich 1,6 km), damit wir reichlich Supermärkte auf dem Weg
haben. Grad außerhalb von York werden Janosch und ich dann
angesprochen, ob wir nicht bei der Familie Hubbard übernachten
können. Hey, da lohnt es sich früher anzukommen. Gleich
eine Dusche und kalte Getränke, etwas unterhalten und Baseball
im Fernseh. Dann gibt es für die anderen am Treffpunkt Supermarkt
eine Überraschung, denn ich fahre in einem großen Pick-up
Truck vor!
Abends wird es eine gesellige Rund, Betten für 5 von uns gibt
es auch und am nächsten Morgen Pfannkuchen. Außerdem
haben wir schon den nächsten Übernachtungsplatz, Priester
der gleichen evangelischen Kirche. Lincoln steht auf dem Programm,
eine Riesenstadt, knapp 200.000 Einwohner. Seit Las Vegas gab es
nichts, was entfernt so groß war. Leider spielt der Wind nicht
so mit und dann kommt noch der Regen. Da müssen wir mal 60
km zügig am Stück fahren. Der dicke Regen ist uns im Nacken,
also lieber schneller und weniger nass. Außerdem haben wir
ja ein "zu Hause".
Es ist wirklich genial. Joe und Ellen Culpepper öffnen uns
ihr Haus und Badezimmer, lassen uns nach 15 Minuten für eine
Zeit lang allein (Besprechung und Abendessen/Frühstück
für uns einkaufen!). Dann speisen wir frisch geduscht köstlich
- es geht sogar ganz gut mit Messer und Gabel - sehen "Baggar
Vance" auf Video und unterhalten uns. Pfarrer Joe macht jedes
Jahr eine Radtour. Wir waren beide schon in weit über 30 Bundesstaaten.
Ach ja, die gute Übernachtung ist uns wieder 10 Meilen extra
wert, weil das Haus halt am falschen Ende der Stadt liegt.
Am nächsten Tag steht Omaha auf dem Programm, mit 500.000 die
größte Stadt Nebraskas. Ein Minute nach Mitternacht soll
das neue Harry Potter Buch rauskommen
|
|